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Unser Blick auf Afrika ist häufig bestimmt durch Filme über Afrika, also den Blick von außen. Afrika erscheint noch immer als der dunkle Kontinent, westlicher Entwicklungshilfe bedürftig und also nicht eigenständig. Flüchtlingskrise und Debatten über Raubkunst haben in letzter Zeit dazu beigetragen, sich mit diesem Kontinent näher auseinanderzusetzen. Wie sehen Afrikaner sich selbst? Und wie präsentieren sie sich nach außen?
Afrikanische Filmemacher haben seit Beginn der Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten in den 60er Jahren versucht, einen eigenen selbstbewußten Blick auf ihre Gesellschaften zu entwickeln. Inzwischen gibt es in den Staaten südlich der Sahara eine blühende Filmindustrie.
Einige neuere Filme aus verschiedenen Staaten Afrikas wollen wir Ihnen in den kommenden Monaten vorstellen. Wir beginnen damit im Rahmen des FünfseenFilmfestivals.

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Kulturforum Starnberg und Kino Breitwand laden ein zum Film Fuocoammare – Seefeuer (Regie und Kamera: Gianfranco Rosi, Italien/Frankreich 2016, 108 Min.)

Zur Einführung in diesen Film haben wir Karl Hoffmann gewinnen können. Er ist freier Korrespondent für ARD Hörfunk/TV in Italien mit Sitz in Palermo. Weiterlesen

Fünfseen Filmfestival 2015: Kulturforum Starnberg und Kino Breitwand laden ein zu Film und Diskussion

CENSORED VOICES

Regie: Mor Loushy, Israel/Deutschland 2015, 84 Min.

1967 hatte Israel im Sechstagekrieg die übermächtig erscheinende gegnerische Koalition besiegt und sein Territorium auf die dreifache Größe ausgedehnt. Das Land befand sich im Siegestaumel. Am Rand der allgemeinen Euphorie interviewte der Schriftsteller Amos OZ junge Kibbuzniks, die gerade vom Dienst an der Front zurückgekehrt waren. Die Männer redeten offen über die Zerstörung, die Gräuel des Krieges und über ihre Ängste. Sie sprachen über das Verhalten der israelischen Truppen und waren dabei wesentlich kritischer, als Oz erwartet hatte. Der Schriftsteller plante damals die Veröffentlichung der Interviews, doch es kam nicht dazu, weil der Großteil der Tonbänder von der israelischen Armee zensiert wurde.  Weiterlesen

Kulturforum Starnberg und Kino Breitwand laden ein zum Filmgespräch „Schneesturm“, Regie und Drehbuch: Petra Morsbach, D 2014, 56 Minuten

Im Herbst 1866 verbringt der Schriftsteller Adalbert Stifter einige Wochen im Bayerischen Wald, wie immer zu Gast auf dem Rosenberger Gut unterm Dreisesselberg. Als er die Nachricht erhält, zu Hause in Linz sei seine Frau erkrankt, will er abreisen. Doch ein Schneesturm macht die Wege unpassierbar. Der nervöse, kranke Mann ist tagelang in seinem Domizil eingeschlossen. Gebannt und zunehmend geängstigt starrt er ins Flockengewirbel, hört den Wind im Dachstuhl dröhnen, friert, kann nichts essen, hat Alpträume. Gequält von körperlichem Schmerz und Erinnerungen an Verfehlung und Versagen entwirft er seine Erzählung Der fromme Spruch: die Geschichte eines adligen Geschwisterpaars in einer behaglich geordneten Welt. Aber auch diese hochmoralischen Figuren sehnen sich nach Liebe, ohne es zu wissen. Wenn am Ende Stifter, scheinbar gerettet, auf zittrigen Beinen zu Tal stolpert, haben sie das letzte Wort. Adalbert Stifter (1805-1868) beschrieb den Schneesturm 1867 in seiner autobiographischen Erzählung Aus dem Bairischen Walde, und nicht umsonst ist die Schilderung des Sturms deren Herzstück. Doch die Erzählung enthält mehr: eine unübertroffene Würdigung dieser anmutig strengen Gegend; eine rührende Fabel ehelicher Besorgnis; und ein psychologisches Geheimnis. Stifter war damals 61 Jahre alt, krank und verstört. Weiterlesen

Regie: Georg Maas. Drehbuch: Georg Maas, Christoph Tölle
Darsteller: Juliane Köhler, Liv Ullmann, Ken Duken, N/D 2012, 100 Minuten
Filmstart 19. September 2013. Der Film vertritt Deutschland im Rennen um den 86. Oscar.

ZWEI LEBEN erzählt von einer glücklichen Frau, die mit ihrer Familie ein scheinbar perfektes Leben in Norwegen lebt. Doch mit dem Fall der Berliner Mauer und der politischen Neuordnung Europas wird sie von ihrer geheimen Stasi-Vergangenheit eingeholt. Plötzlich ist alles anders, ihre gesamte Existenz ist bedroht. Um zu verhindern, dass ihr Geheimnis ans Licht kommt, muss sie gegen ihren Willen in ihre frühere Rolle zurückkehren.
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Kulturforum Starnberg und Kino Breitwand laden ein zum Filmgespräch „Peak“ (Regie und Buch: Hannes Lang, Deutschland 2011, 90 Min.)

Hannes Langs Dokumentarfilm Peak zeigt in eindrucksvollen Cinemascope-Bildern den dramatischen Wandel in der alpenländischen Kulturlandschaft. Der Alpenraum entwickelt sich mehr und mehr zu einem Themenpark und zu einer gigantischen Sportarena, in dem kein Platz ist für ein an den Traditionen orientiertes Leben.
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Kulturforum Starnberg und Kino Breitwand laden ein zum Filmgespräch „Kairo 678“ (Regie: Mohamed Diab, Ägypten 2010, 100 Min.):

Sexuelle Belästigung ist ein Tabuthema in der ägyptischen Gesellschaft und findet dennoch jeden Tag statt. Drei Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten wollen sich nicht länger mit männlichen Übergriffen abfinden. Fayza (Boshra) ist eine Frau aus der Arbeiterklasse, die jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit fahren muss. Ständig wird sie in den überfülllten Bussen der Metropole begrapscht. Schließlich geht Fayza in Sebas (Nelly Karim) Selbsthilfegruppe. Seba selbst wurde vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung. Deshalb kämpft die privile-gierte Frau aus der Oberschicht heute für mehr Frauenrechte.
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