Der 2020 erschienene Roman „Doppelte Spur“ ist ein Politikthriller mit Bezügen
sowohl ins russische als auch ins US-amerikanische Milieu von Whistleblowern,
Geheimdiensten und Präsidialämtern. Sein Hintergrund ist die Präsidentenkon-
stellation Putin und Trump.
Trojanow widmet seinen Roman „allen ehrlichen Whistleblowern“.
Es geht um das Spiel mit der Spaltung von Gesellschaften und der Zerstörung von
Wahrheit – ein hochaktuelles Thema.
Ilja Trojanow ist ein Autor mit viel Welterfahrung: 1965 in Bulgarien geboren, in Kenia
und Deutschland aufgewachsen, Kenner der afrikanischen und indischen Gegenwarts-
literatur. 1996 erschien sein erster deutscher Roman „Die Welt ist groß und Rettung
lauert überall.“ Seitdem erhielt er zahlreiche Literaturpreise. –
Die Moderation übernimmt Carlos Collado Seidel.
Mittwoch, 11. Mai 2022, 19 Uhr
Evangelisches Gemeindehaus Starnberg
Starnberg, Kaiser-Wilhelm-Straße 18
Eintritt: € 10,–/ 8,–
Lesung und Diskussion
In diesen Tagen vor 77 Jahren zogen Tausende KZ-Häftlinge aus Dachau, von SS-Leuten bewacht und angetrieben, mehr tot als lebendig Richtung Oberland. An diesen „Todesmarsch“ erinnern entlang der Strecke die Denkmäler des Bildhauers Hubertus v. Pilgrim. Auch vor dem Landratsamt steht eines und seit vielen Jahren wird dort am Jahrestag eine Gedenkfeier organisiert. Der Krieg in der Ukraine war für die Redner und Rednerinnen (Organisator Rainer Hange, Landrat Frey, die 2. Bürgermeisterin von Starnberg, Angelika Kammerl, die katholischen und evangelischen Geistlichen) in diesem Jahr ein wichtiges Thema. Ohnmächtig, hilflos und wütend stehen wir diesem Krieg in Europa fassungslos gegenüber und können nichts anders tun, als künftig im Kleinen im Umgang miteinander für einen Frieden zu sorgen und auf unsere Demokratie gut aufzupassen. Denn von Demokratien sind bisher in den letzten hundert Jahren keine Kriege ausgegangen. Sorgen wir dafür, dass Autokraten und Diktatoren in Europa nie wieder eine Chance haben!
Fast zehn Jahre lang ließ Konrad Adenauer die SPD-Führung bespitzeln. Die Enthüllungen um die Bespitzelung der SPD durch den BND wirft ein unrühmliches Licht auf den damaligen Kanzler Adenauer und die CDU geführte Regierung. Sicherlich dürfen jetzt einige Kapitel um Adenauer neu geschrieben werden. Bundeskanzler Konrad Adenauer, sein Staatssekretär Hans Globke und Reinhard Gehlen (beide bekanntermaßen mit guten Verbindungen zum NS-Regime) haben hier klar gegen rechtsstaatliche und demokratische Grundsätze verstoßen. Die CDU muss nun Farbe bekennen und Konsequenzen auf diesen historischen und massiven Machtmissbrauch ihres ersten Bundeskanzler ziehen.
Dass Dr. Siegfried Ziegler, 1948 gleichzeitig in die SPD und in die „Organisation Gehlen“ eingetreten, Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Starnberg von 1951 bis 1954, ein Agent des BND war, überraschte uns alle und macht tief betroffen.
Die Kreisvorsitzende Christiane Feichtmeier: “ Dass niemand etwas gewusst hat, liegt in der Natur der Sache. BND-Agenten agieren unter Decknamen und sprechen nicht öffentlich über ihre BND-Tätigkeit. Genossinnen und Genossen aus dem Landkreis, die sich an Siegfried Ziegler erinnern, gibt es aus Altersgründen kaum noch und wenn, dann ist ihnen nicht erinnerlich, dass Ziegler in den letzten Jahren vor seinem Tod (1984) etwas von seiner Agententätigkeit preisgegeben hätte. Leider gibt es in den Archiven nur sehr wenige Dokumente über das Wirken von Ziegler während seiner Amtszeit.“
Die berechtigte Aufregung über diese Enthüllung macht einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, dass Sachverhalte aufgedeckt und veröffentlicht werden, wenn das auch in diesem Fall reichlich spät geschehen konnte.
Almodóvar erzählt darin von Janis, einer Frau, die spät im Leben Mutter wird, während sie darum kämpft, die Verbrechen der Franco-Diktatur aufzuklären, indem sie sich für die Exhumierung eines Massengrabs in der Nähe ihres Heimatdorfs einsetzt. Eine dunkle Vergangenheit, die Spanien bis heute aufwühlt.
Liebe und Politik, Vergangenheit und Gegenwart kann kaum einer so elegant ineinander verweben wie Almodóvar.
Eine Zusammenarbeit zwischen Evang. Akademie Tutzing, Kino Breitwand Starnberg und dem Kulturforum Starnberg, im Rahmen von „Film des Monats“.
Nach dem Film besteht die Möglichkeit mit Prof. Dr. Carlos Collado Seidl zu sprechen, der sich schwerpunktartig mit der Geschichte und Gegenwart Spaniens befasst.
Mittwoch, 6. April 2022, 19:30 Uhr
Kino Breitwand Starnberg
Wittelsbacher Straße 10, 82319 Starnberg
Karten Kino Breitwand: Telefon 08151-971800
“Der Boden der Tatsachen und die Kraft der Ideen”, unter diesem Titel hat unser Mitglied, der Philosoph und politische Vordenker Johano Strasser, seine Gedanken zum Krieg in der Ukraine zusammengefasst. Darin setzt er den Vorwurf der “Blauäugigkeit” gegenüber Putin in den Zusammenhang seiner Zeit und stellt sich die Frage, ob nicht die Kraft der (möglicherweise auch utopischen) Ideen zum Frieden nicht auch gerade heute bitter nötig ist.


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